Geschichte

Nach alter Überlieferung des Heimatforschers Otto Schröter traf sich im Krug zum grünen Kranze erstmals der Dessauer Liederdichter Wilhelm Müller (1794-1827) mit seinem zukünftigen Schwager Carl Adolf Basedow (1799-1854), der zu jener Zeit an der Universität Halle Medizin studierte. Die Begegnung fand im Mai 1821 statt und noch im gleichen Monat heiratete Wilhelm Müller Basedows Schwester Adelheid Basedow.

Zur Erinnerung an das Kennenlernen schrieb der Dichter das Lied “Im Krug zum Grünen Kranze, da kehrt ich durstig ein” nieder, das zu seinen populärsten Liedern wurde.

Nach den napoleonischen Befreiungskriegen 1813/15 begann die eigentliche Entdeckung der romantischen Landschaft des kleinen Fischerdorfes Kröllwitz. So taten sich bald neue Raststätten und Lokale auf, um Wanderer, Naturschwärmer und Kaffeekränzchendamen bewirten zu können. Besonders die Studenten der Universität Halle suchten gern abseits gelegene Wirtshäuser auf und veranstalteten dort ihre Kommerse, Bierabende oder fochten Mensuren aus. So entstand auch der „Krug zum grünen Kranze“.

Nachweislich hatte ein gewisser Gottlob Frönicke, seines Zeichens Zimmermann, im Jahr 1875 damit begonnen, aus einem Holzbuffet heraus selbstgebrautes Bier zu verkaufen. Diesem Umstand hat das Lokal seinen Namen zu verdanken. Der Überlieferung nach wurden, wenn das Bier seine Reife erreicht hatte, durch die Wirte grüne Kränze aus den Fenstern gehangen, um der Kundschaft zu signalisieren, dass sie mit ihrem Krug kommen um darin das frisch gebraute Bier genießen zu können.

Der „Krug zum grünen Kranze“ ist ein Lokal mit Geschichte:

Neben dem eingangs erwähnten „Kruglied“ entstanden hier weitere populäre Volkslieder. Der Unpünktlichkeit des dann in Merseburg praktizierenden Arztes Carl Adolf von Basedow verdankt die Nachwelt „Das Wandern ist des Müllers Lust“. Mit eben jenem Basedow hatte sich Müller im Sommer 1821 im „Krug“ verabredet. Doch Basedow traf erst mit großer Verspätung ein. Die Wartezeit nutzte Müller zum Texten des wohl bekanntesten deutschen Volksliedes.

Auch „Die schöne Müllerin“, „Am Brunnen vor dem Tore“ oder „Ich hört ein Bächlein rauschen“ gehören heute zum unverzichtbaren Repertoire deutscher Volksmusik.

Des Weiteren sind im Krug bereits die Gebrüder Grimm eingekehrt und auch der romantische Freiherr von Eichendorff – er studierte in Halle Rechtswissenschaft und Philosophie – trank regelmäßig an diesem gastlichen Ort seine geliebte saure Milch.

Jahrzehnte lang war der “Krug zum grünen Kranze” im Besitz der Familie Hermann, die ihn auch nach der kriegsbedingten Schließung ab 1.Juli 1948 wieder bewirtschaftete.

Nach einer grundlegenden Umgestaltung 1978/79 wurde die HO-Gaststätte ein modernes Gartenrestaurant. Unter den DDR-Bürgern erlangte der „Krug zum grünen Kranze“ vor allem durch die gleichnamige Fernsehsendung zu Popularität. Mit dieser Unterhaltungssendung des damaligen „Studio Halle“ wurde eine Mischung aus Heimatgeschichte, Spaß und volkstümlicher Musik präsentiert, die sich vor allem bei den älteren Zuschauern großer Beliebtheit erfreute.

Berühmte Gäste

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Joseph Freiherr von Eichendorff

Joseph Freiherr von Eichendorff war ein berühmter , wenn nicht sogar der berühmteste, Dichter der Romantik. Nachweislich entstanden hier im “Krug” populäre Gedichte, wie beispielsweise “Bei Halle” in dem es so schön heißt: “Da steht eine Burg überm Thale und schaut in den Strom hinein – das ist die fröhliche Saale, das ist der Giebichenstein.”

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Carl Adolph von Basedow

Der berühmte Arzt erwartete hier im “Krug zum Grünen Kranze” seinen zukünftigen Schwager Wilhelm Müller, den bekannten romantischen Dichter. Die Basedowsche Krankheit (Morbus Basedow) ist nach eben diesem Herren benannt, der sie als Erster eingehend beschrieb.

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Wilhelm Müller

Es fiel uns bei der Erstellung der Texte sehr schwer eine Wertigkeit in der Reihenfolge unserer berühmten Gäste zu finden. Ganz wichtig für den “Krug” ist er ganz sicher. Entstanden doch hier unter den Kastanien an der Saale ein paar der beliebtesten deutschen Volkslieder. So finden sich in den Aufzeichnungen Hinweise, dass Wilhelm Müller bei uns die Texte zu “Das Wandern ist des Müllers Lust”, “Der Lindenbaum” und natürlich “Im Krug zum Grünen Kranze” verfasste.

Öffnungszeiten:

Do. & Fr. :  ab 17:00 Uhr
Sa. & So. :  ab 11:30 Uhr
Mo. bis Mi. :  Ruhetag